Die Stadt Cividale del Friuli befindet sich auf einer Anhöhe über den Ufern des Natisone, rund 17 km von Udine entfernt. Die Slowenische Grenze ist ebenfalls nicht weit.
Die Entwicklungsgeschichte der Stadt zieht sich über viele Jahrhunderte. Cividale des Friuli, in der italienischen Region „Friaul-Julisch Venetien“ gelegen, kann als traditionsreich bezeichnet werden.
Die Geschichte der Stadt lässt sich lange zurückverfolgen. Ursprünglich war sie eine keltische Siedlung, welche von den Römern erobert wurde. Später kamen die Langobarden, deren Reich im Jahre 766 endgültig durch die Franken besiegt wurde. Der neue Name „Civitas Austriae“, was so viel wie „Stadt des Ostens“ bedeutet, stammt daher, dass sie im östlichen Teil des Frankenreichs lag.
Mein bester Freund und ich besuchten Cividale del Friuli Mitte Oktober 2021. Es war ein traumhaft schöner und angenehm warmer Herbsttag. Die Sonne schien und das brachte die geschichtsträchtigen Gebäude der Stadt noch mehr zum Strahlen. Einen Ausflug in diese Stadt kann ich euch nur wärmstens empfehlen.
In diesem Beitrag habe ich die wichtigsten Sehenswürdigen in Cividale del Friuli und in der Umgebung aufgelistet.
Nicht weit vom Domplatz entfernt, befindet sich ein wahrlich beeindruckender Teil von Cividale del Friuli, und zwar der Tempietto Longobardo.
Das Inneren beherbergt zahlreiche Kunstwerke, die ihn zu einem Monument, welches man einfach gesehen haben muss, macht, wenn man in der Stadt ist.
Doch nicht nur das: das Gebäude verbirgt auch ein undurchdringliches Geheimnis. Denn man hat bis heute nicht herausgefunden, wofür der Tempel ursprünglich diente. Wie war die ursprüngliche Struktur oder wer ließ ihn konkret erbauen? Der Name des Tempels kann leicht in die Irre führen, denn der zweite Zusatz „Longobardo“ (longobardisch) ist nur auf die Zeit seiner Errichtung bezogen und nicht auf die Zugehörigkeit seiner Erbauer.
Mehr Infos zum Tempel: https://www.cividale.com/de/il_tempietto_longobardo
Das Museum erstreckt sich über zwei Stockwerke. Im Erdgeschoss befindet sich das Lapidarium mit diesen historischen Themen: römisch, frühbyzantinisch, frühes Mittelalter und romanisch.
Die Sammlung der Cernazai beinhaltet lateinische und griechische Grabinschriften aus Dalmatien. Ebenso zu finden ist ein wertvolles Relief in einer Tür. Weitere Räume enthalten Tabernakel-Fragmente und kleine Säulen. Im Innenhof sind jüdische Grabsteine und Wappen aus verschiedenen Epochen ausgestellt.
Die Ausstellung wurde didaktisch neu und interessant aufbereitet, so dass ihr mit allen Sinnen in die Vergangenheit eintauchen könnt.
Mehr Infos zum Museum: https://www.cividale.com/de/museo_archeologico_nazionale
Monastero Santa Maria in Valle
Der Ursprung des Klosters geht auf die Mitte des 7. Jahrhunderts zurück. Es war ein Kloster der Benediktinerinnern. Im Laufe der Zeit gab es zahlreiche Anbauten, Renovierungen sowie Wiederaufbauten, da es durch Erdbeben beschädigt wurde.
Das Kloster ist auch ein Ort wichtiger Veranstaltungen wie Mittelalterfeste, internationale Kurse in Musik und vieles mehr. Die Lokalität ist mit ihrem atemberaubenden Ambiente ein perfekter Ort dafür.
Mehr zum Monastero Santa Maria
Valle: https://www.cividale.com/de/monastero_di_santa_maria_in_valle
Die Ponte del Diavolo (Teufelsbrücke) prägt das Stadtbild. Sie führt direkt in die wunderschöne Altstadt. Das imposante Bauwerkt spannt sich über den Fluss Natsione und ist Teil einer Legende. Es wird erzählt, dass ab dem 13. Jahrhundert die beiden Seiten des Ufers mit einer hölzernen Brücke miteinander verbunden waren. Später sollte sie renoviert und durch eine neue Brücke ersetzt werden. Die Menschen brachten damals den Bau dieses Werkes mit übernatürlichen Kräften in Zusammenhang. Somit entstanden mit der Zeit zahlreiche Erzählungen, in welchen der Teufel selbst Hand angelegt und den Bau der Brücke tatkräftig unterstützt haben soll. Im Gegenzug dazu beanspruchte er die erste Seele, die die Brücke überquerte, für sich.
Das ist die Legende, wie diese Brücke zu ihrem Namen kam. Merkwürdigerweise kamen viele Menschen, welche am Bau der Ponte del Diavolo involviert waren, auf tragische bzw. mysteriöse Weise ums Leben.
Mehr zur Ponte del: Divaolohttps://www.cividale.com/de/il_ponte_del_diavolo
Das Rathaus befindet sich im Zentrum von Cividale del Friuli. Erste Überlieferungen deuten darauf hin, dass dieses Gebäude bereits im Jahre 1296 existierte und später mehrmals umgestaltet wurde.
Im Innenhof finden sich die Überreste eines römischen Hauses, welches vermutlich im 2. Jahrhundert errichtet wurde. Besonders gut davon erhalten ist der Mosaikboden. Ebenso findet sich ein Mosaik an der Wand, welches eine Kampfszene darstellt. Häuser aus der römischen Antike wurden in näherer Umgebung von Historikern gefunden.
Im Rathaus, in der Ratshalle, befinden sich außerdem eindrucksvolle Porträts von Provveditori Veneti und die Fresken von Francesco Chiarottini aus Cividale.
Mehr Infos zum Rathaus: https://www.cividale.com/de/il_palazzo_comunale
Eines der prächtigsten Ausstellungsstücke des Museums ist der steinerne Ratchis-Altar. Die Vorderseite zeigt Christus auf einem Thron, ihm stehen zwei Cherubinen (übernatürliche Wesen im religiösen Kontext) zur Seite. Auf den anderen beiden Seiten befindet sich auf der einen Seite die Abbildung der der Jungfrau Maria und S. Elisabetta, die sich umarmen, auf der anderen ist die Mutter Gottes auf einem Thron mit dem Christuskind in den Armen zu sehen, welche von den Königen angebetet wird.
Das Museum beherbergt weitere interessante und mysteriöse Reliquien und Fundstücke.
Mehr Infos zum Meseo Cristiano: https://www.cividale.com/de/museo_cristiano
Dom Santa Maria Assunta
Die Kathedrale Santa Maria Assunta ist die Hauptkirche von Cividale del Friuli. Die Kathedrale stammt aus dem 8. Jahrhundert. Der Sakralbau stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde im venezianisch-gotischen Stil errichtet. Die Kirche erlitt große Schäden durch den Zusammenbruch einer nahestehenden Fabrik im Jahre 1502. Nach dem Wiederaufbau und der Umgestaltung ist die Kathedrale heute im venezianisch-gotischen Stil sowie vielen Elementen aus der Renaissance zu bewundern.
Mehr Infos zum Dom Santa Maria: Assunta: https://www.cividale.com/de/il_duomo
Der Palazzo wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet und zählt noch heute zu den prestigeträchtigsten Gebäuden der Stadt. Er ist ebenso Schauplatz für verschiedene kulturelle Relikte aus der Geschichte.
Mehr Infos zum Palazzo de Nordis: https://www.cividale.com/de/palazzo_de_nordis
Burg von Canussio
Der Palast oder das Schloss in der Via Nicolò Canussio befindet sich im Bereich der früher verlaufenden Stadtmauer aus der römischen Zeit.
An gleicher Stelle stand der Adelspalast der Canussio, einer Adelsfamilie des Spätmittelalters. Sie überließ den Besitz im 19. Jahrhundert an die Freiherren Creiger aus Österreich. Unter ihnen wurde das Gebäude nach einem besonderen neugotischen Geschmack umgebaut und erweitert. Der Komplex ist eine Mischung verschiedener Elemente sowie verschiedener historischer Epochen. Anlässlich der jüngsten Restaurierungen rückte die Burg in den Fokus archäologischer Untersuchungen, wobei interessante römische und mittelalterliche Bauten zum Vorschein kamen.
Mehr Infos zur Burg von Canussio: https://www.cividale.com/it/castello_canussio
Die Leute in der Stadt nennen es das „älteste Haus von Cividale“ oder auch „Heimat des Goldschmieds“.
Dieses Gebäude stammt vermutlich aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts und beherbergte einst eine Goldschmiedewerkstatt.
Die derzeitige dreistöckige Form des Hauses scheint der ursprünglichen zu entsprechen. Die Türen und Fenstern wurden jedoch im Laufe der Zeit renoviert, mit Ausnahme des obersten Fensters im ersten Stock – dieses spiegelt noch das Mittelalter wider und scheint original belassen.
Man nimmt an, dass dieses Gebäude aus einem einstigen Turm entstand, auf Grund der regelmäßigen quadratischen Form.
Im Inneren des Hauses befindet sich ein Fragment einer mittelalterlichen Skulptur. Das Haus hat auch seine ursprüngliche Funktion wiedererlangt, denn es derzeit beherbergt eine Goldschmiede.
Mehr Infos zum Mittelalterlichen Haus: https://www.cividale.com/de/la_casa_medioevale
Erbaut in der Mitte des 18. Jahrhunderts durch den Grafen Pondotti, diente es ihnen als Residenz. Auch heute spiegelt das Gebäude noch die Pracht und den Reichtum aus der damaligen Zeit wider.
Mehr Infos zum Pondotti Brosadola: https://www.cividale.com/de/palazzo_brosadola
Das Schloss Ahrensperg ist aus historischer Sicht von großem Interesse. Etwas nördlich des Schlosses befindet sich die Burg Antro, deren historische Ereignisse teilweise mit denen von Ahrensperg verbunden sind.
Beide dienten nämlich in der Antike zur Kontrolle der Verkehrsader, welche vom Forum Iulii in Richtung Noricum führte.
Mehr Infos zum Schluss Ahrensperg: https://www.cividale.com/de/il_castello_di_ahrensperg
Der befestigte Bau von San Giovanni d’Antro diente einst als Verteidigungsanlage.
Dort gibt es auch eine Grotte mit einer Kirche und einer kleinen Kapelle. Die Hälfte ist von Felswänden umrandet und wirkt sehr imposant. Sie ist über 16 m lang und 10 m hoch. Der hölzerne Altar stammt aus dem 17. Jahrhundert. Ebenso ziert ein Fresko die Kirche.
Mehr Infos zu San Giovanni d’Antro: https://www.cividale.com/de/san_giovanni_dantro
Das Heiligtum von Castelmonte ist ein Kapuzinerkloster und eine Wallfahrtsstätte. Es liegt auf einer Höhe von etwa 618 m.
Das Marienheiligtum ist seit ca. 1175 belegt. Ein antiker Ziegelboden lässt Historiker zum Schluss kommen, dass diese Pilgerstätte schon vor dem 6. Jahrhundert entstand. Das Heiligtum zählt somit zu den ältesten Marienpilgerstätten der Welt.
Mehr Infos zum Heiligtum von Castelmonte: https://www.cividale.com/de/santuario_di_castelmonte
In den Mauern des antiken Klosters Santa Maria in Valle wiederholt sich inzwischen seit Jahrzehnten die Tradition, die besondere Krippe der Ursulinen auszustellen. Sie ist künstlerisch herausragend gestaltet. Die kleinen Figuren wurden aus Wachs gefertigt. Nach Erzählungen zufolge soll dies ein wertvolles Beispiel aus der Volkskunst des 18. Jahrhunderts sein. Die Krippenfiguren lassen jene Menschen wieder auferstehen, die einst die Straßen von der Stadt bevölkerten. Die Nonnen gaben ihnen sogar friaulischen Namen.
Mehr Infos zu den Krippen der Ursulinen: https://www.cividale.com/de/il_presepe_delle_orsoline
Unter einem Hypogäum versteht man einen mit einem Gewölbe versehenen Grabraum. Ganz in der Nähe der Via Monastero Maggiore in Cividale del Friuli befindet sich das keltische Hypogäum. Es besteht aus diversen unterirdischen Gewölben. Dabei wurden mehrere Ebenen mit urtümlicher Technik in den Felsen gegraben. Durch Abzweigungen besitzt die Anlage die Form eines K. Zu Beginn führt eine steile Treppe tief hinab in den Felsen. Von dort aus gibt es die Abzweigungen. Die Wände sind mit Nischen und roh gefertigten Bänken ausgestattet. Etwas unheimlich und mystisch wirken die in den Stein gemeißelten Gesichter – 3 Stück gibt es davon. Die Funktion dieser Anlage ist bis heute nicht geklärt, Historiker tappen nach wie vor im Dunklen. Wenn man hier die Geschichten aus dem Reich der Legenden ausblendet, könnte es sich um eine Grabanlage aus der keltischen Zeit handeln oder auch Kerker aus der römischen Antike.
Mehr Infos zum Keltischen Hypogäum: https://www.cividale.com/de/ipogeo_celtico
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Quellen:
https://www.cividale.com/de/turismo
https://de.wikipedia.org/wiki/Cividale_del_Friuli
https://de.wikipedia.org/wiki/Castelmonte
Quellen Fotos:
https://www.cividale.com/de/il_tempietto_longobardo
https://www.cividale.com/de/museo_archeologico_nazionale
https://www.cividale.com/de/monastero_di_santa_maria_in_valle
https://www.cividale.com/de/il_ponte_del_diavolo
https://www.cividale.com/de/il_palazzo_comunale
https://www.cividale.com/de/museo_cristiano
https://www.cividale.com/de/il_duomo
https://www.cividale.com/de/palazzo_de_nordis
https://www.cividale.com/it/castello_canussio
https://www.cividale.com/de/la_casa_medioevale
https://www.cividale.com/de/palazzo_brosadola
https://www.cividale.com/de/san_giovanni_dantro
https://www.cividale.com/de/santuario_di_castelmonte
https://www.cividale.com/de/il_presepe_delle_orsoline
https://www.cividale.com/de/ipogeo_celtico